Am <link alternative-anlagen beitrag immobilienaktie-vonovia-ein-blick-lohnt-sich>15.09. 2017 habe ich an dieser Stelle das Wohnungsunternehmen Vonovia (WKN: A1ML7J) vorgestellt.

In diesem Monat hat die Hauptversammlung stattgefunden, in welcher die Unternehmensentwicklung im Jahr 2017 dargestellt wurde und ein Ausblick auf das schon laufende Geschäftsjahr erfolgte.

Nach Unternehmensangaben konnte an die gute Entwicklung des Vorjahres angeknüpft werden. Der Nettounternehmenswert pro Aktie erhöhte sich um rund 20 Prozent auf 43,88 Euro. Die Ursache dafür sei die positive Wertentwicklung des Immobilienportfolios. Das operative Ergebnis, kurz FFO 1, stieg um 21 Prozent auf 920,8 Mio. Euro. Erwartet wurden noch im letzten September 830 bis 850 Mio. Euro.

Pro Aktie ist das ein Plus von 16,3 Prozent. Die wohnungsnahen Dienstleistungen lieferten 2017 mit mehr als 100 Millionen Euro einen relevanten Ergebnisbeitrag. Dieses Geschäft soll im laufenden Jahr weiter ausgebaut werden. Vonovia betreibt eine eigene Handwerker-Organisation.

Bestand

2017 trennte sich das Unternehmen insgesamt von knapp 12.000 Wohnungen. Fast 25.000 Wohnungen kamen an attraktiven Standorten hinzu – in Berlin, Potsdam, Leipzig und Dresden sowie in Wien.

Aktienkurs

Der Aktienkurs wuchs im Jahr 2017 um 34 Prozent und entwickelte sich wesentlich besser als der Börsenindex DAX. Ab Mai 2015 stieg der Kurs um 44,5 Prozent.

Quelle Grafik: finanzen.net

Seit dem Börsengang im Jahr 2013 hat sich der Kurs bis heute verzweieinhalbfacht:

Quelle Grafik: finanzen.net

Die Entwicklung seit meiner Vorstellung am 15.09.2017 kann sich mit rund 12 Prozent sehen lassen:

Quelle Grafik: finanzen.net

Laut Angaben auf der Hauptversammlung fürchtet Vonovia auch keine Zinssteigerungen, da die Fälligkeiten der langfristigen Finanzierungen über viele Jahre verteilt seien.

Dividende

Die Dividende ist um 20 Cent auf 1,32 Euro angehoben worden.

Nächstes Jahr sollen es nochmal 10 Cent pro Aktie mehr werden. Die Dividendenrendite läge dann, bei heutigem Kurs, bei 3,76 Prozent.

Ausblick

Von Januar bis Ende März 2018 kletterte das operative Ergebnis um knapp 12 Prozent auf rund 244 Mio. Euro. Hintergrund seien die Investitionen in die Bestände, der Neubau sowie günstige Refinanzierungen und eine gestiegene Effizienz. Aufgrund dieser Entwicklung und der aktuellen Integration der Buwog wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2018 angehoben. Erwartet wird nun ein operatives Ergebnis von rund 1.030 bis 1.050 Millionen Euro. Das wäre ein Plus von rund 13 Prozent gegenüber 2017.

Zur Akquisition der Wiener Buwog: Die meisten Einheiten der Buwog in Deutschland befinden sich in den Metropolen Berlin und Hamburg sowie in Kiel und Lübeck. In Österreich steigt das Vonovia- Portfolio auf rund 23.000 Wohnungen, davon 7.000 in Wien. Der Bestand der Buwog hat einen Wert von rund 5 Milliarden Euro. Insgesamt erweitert Vonovia das Portfolio auf fast 400.000 Einheiten, das entspricht in etwa einer Stadt wie Frankfurt am Main.

Im ersten Quartal 2018 wurde in Landsberg, Bremen, Wiesbaden, Frankfurt, Dortmund und München mit dem Bau von insgesamt 550 neuen Wohnungen begonnen.

Baupreise und Mieten

Die Baupreise sind im Jahr 2017 um drei Prozent gestiegen. Das ist der höchste Anstieg seit zehn Jahren. Der durchschnittliche Mietpreis beträgt 6,18 Euro pro Quadratmeter. Im vergangenen Jahr sind die Mieten in Deutschland um 1,6 Prozent gestiegen.

Ausland

Vonovia hat mit seinem Partner CDC habitat mit mehr als 350.000 Wohnungen, dem derzeit größten Vermieter in Frankreich, auch den französischen Markt im Blick. Es werden bereits gemeinsame Wachstums- und Investitionsmöglichkeiten geprüft. Was das genau heißt wird jedoch nicht ausgeführt.

Auch Victoria Park mit Wohnungen mit Schwerpunkt in den Metropolregionen Stockholm, Malmö und Göteborg wird von Vonovia mit dem Ziel einer Übernahme ins Visier genommen.

Fazit

Vonovia stellt als das größte Wohnungsunternehmen Deutschlands nach wie vor, nicht zuletzt wegen der Dividende, ein interessantes Investment dar.

Den sehr positiven Ausblick des Unternehmens im Falle einer Zinswende muss man nicht teilen. Zumindest nicht, was die Entwicklung des Aktienkurses betrifft. Eine Zinswende würde den gesamten Aktienmarkt belasten. Dass sich eine Vonovia einer solchen Entwicklung entziehen kann, darf bezweifelt werden.

Auslandsinvestitionen sind im Sinne einer Diversifikation grundsätzlich zu befürworten. Allerdings kann zu schnelles Wachstum im Ausland auch schnell zu Fehlinvestitionen führen. Hier ist besonderes Augenmaß erforderlich.

Für Investoren, die weiterhin an niedrige Zinsen glauben und an der Entwicklung des Immobilienmarktes teilhaben wollen, ist die Aktie eine Überlegung wert.

Risikohinweis
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken, bietet keine Anlageberatung und empfiehlt nicht den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

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